Überraschungscoup: Johannes Willheim wechselt zu Jones Day

Der Schieds- und Kartellrechtler Dr. Johannes Willheim (45) schließt sich mit Jahreswechsel als Equity-Partner dem Frankfurter Büro von Jones Day an. Willheim hat sich in den vergangenen zehn Jahren als Partner der von ihm gegründeten Kanzlei Willheim Müller zu einem der bekanntesten Anwälte Wiens entwickelt.

Original article by Jörn Poppelbaum, published by “JUVE Verlag für juristische Information GmbH” on 27 November 2014

https://www.juve.de/nachrichten/oesterreich/2014/11/ueberraschungscoup-johannes-willheim-wechselt-zu-jones-day

Zu Willheims Mandanten zählt unter anderem der russische Gasriese Gazprom, den er in verschiedenen viel beachteten Preisrevisionsschiedsverfahren vertreten hat. Zudem vertrat er etwa den deutschen Heinrich Bauer Verlag im Streit um die Preisbindung in Österreich und L’Oreal in mehreren Fusionskontrollen.

Für Willheim ist der Wechsel zu Jones Day fachlich konsequent. Insbesondere in den Gazprom-Fällen pflegte er engen Kontakt zu dem Pariser Partner Dr. Michael Bühler, einem europaweit angesehenen Schiedsrechtler. Jones Day wiederum setzt mit Willheim den kürzlich begonnenen Ausbau ihrer deutschen Schieds- und Prozesspraxis fort: Vor Kurzem hatte sie bekannt gegeben, diese mit dem bisherigen Beiten Burkhardt-Partner Dr. Denis Gebhardt zu verstärken.

Des Weiteren erhofft sich Jones Day, aus Frankfurt heraus nun auch Mandanten im österreichischen Recht zu beraten, ein Bereich, der nach Einschätzung der Kanzlei „erhebliches Wachstumspotenzial“ birgt.

Für den Wiener Markt kommt Willheims Schritt überraschend. So hatte seine bisherige Kanzlei erst vor wenigen Wochen Dr. Michael Straub als neuen Partner gewonnen, um ihre M&A-rechtliche Expertise zu stärken.

Nun zieht Willheim vollständig nach Frankfurt um, ihm folgt aller Voraussicht nach sein bisheriges aus drei Juristen bestehendes Kernteam im Schieds- und Kartellrecht. Dagegen verbleiben Willheim Müller-Namenspartnerin Dr. Katharina Müller (Bau- und Stiftungsrecht) sowie der weitere Equity-Partner Dr. Bernhard Kall (Vergabe- und Baurecht) in Wien. Insgesamt bestand die Kanzlei aus acht Anwälten und neun Juristen, sogenannten Rechtsanwaltsanwärtern.

In welcher Konstellation Willheim Müller weitermachen wird, ist bislang nicht klar. Nach jetzigem Stand kehrt aber nur das Team um Willheim der Kanzlei den Rücken. Über den künftigen Kanzleinamen wurde dem Vernehmen nach ebenfalls noch nicht entschieden. (Jörn Poppelbaum)